Am 29. November wanderte die Klassen 4APV bei leichtem Schneefall von St. Felix nach Tret. Relativ unauffällig werden bei dieser 30-minütigen Wanderung neben dem Übergang beim Wasserfall St. Felix, welcher als natürlichen Grenze gilt, mehrere unsichtbare Grenzen überschritten. Die Provinzgrenze bildet hier auch Sprachgrenze und Grenze zwischen der germanischen und romanischen Kultur. Nicht zuletzt zeigt sich dies an der unterschiedlichen Entwicklung der Landwirtschaft, welche diesseits des Wasserfalls vom Anerbenrecht, des Geschlossenen Hofs geprägt ist. Diese und andere Rahmenbedingungen sicherte in der Gemeinde St. Felix den Erhalt von rund 20 bewirtschafteten Bergbauernhöfen bis in die heutige Zeit. Die Romanische Erbteilung und andere Umstände der Nachkriegszeit jenseits dieser Grenze, führten in der unmittelbar angrenzenden Nachbargemeinde Tret dazu, dass heute gerade mal noch 1 Bauernhof aktiv bewirtschaftet wird.
Bereits in den sechziger Jahren haben die zwei amerikanischen Forscher John W. Cole und Eric R. Wolf in diesen beiden Bergdörfern kulturanthropologischer Feldforschung betrieben und moderner Sozialgeschichte untersucht.
Nach einer leckeren Mahlzeit im Gasthof zum Hirschen in Unsere Liebe Frau im Walde ging es weiter zur Besichtigung des Bunkers am Gampenpass. Die Gampen Gallery gibt am Anfang einen interessanten Einblick in die Geschichte und "Die Straße über den Gampen": Die 1935 bis 1939 errichtete Gampenpass-Straße ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und noch heute eine wichtige Verbindungsstraße sowie beliebte Panoramastraße.
Danach folgen lange Stollengänge. Hier errichtete das italienische Militär in den 1940er Jahren im Rahmen des Alpenwalls eine der größten Bunkeranlagen Südtirols. Die beeindruckende und sehr gut erhaltene Konstruktion wurde allerdings nie fertiggestellt und nie in Betrieb genommen. Wir danken Maria Luise Weiss vom Bildungsausschuss Unsere Liebe Frau im Walde - St. Felix für die tolle Führung.
