Seit 2018 sind die Schüler*innen der OfL Auer ein fixer Bestandteil beim traditionellen Obstbauseminar im Haus der Familie am Ritten und präsentieren ihre sorgfältig erarbeiteten Themen vor einem Fachpublikum, das alljährlich der Einladung des Vereins landwirtschaftlicher Schulen (A.L.S.) zum Seminar folgt.
Unter dem Titel „Die Zukunft des Südtiroler Obstbaus: Herausforderungen und Perspektiven im Haupt- und Nebenerwerb“ analysierten die Schüler*innen zwei Fachberichte und entwickelten eine Umfrage, die den Fokus auf die Sicht der Bäuerinnen und Bauern richtete. Ihre Arbeit beleuchtet die Zukunftsperspektiven und Herausforderungen, vor denen die Branche steht.
Die Auswertung der Fachberichte und der Umfrage zeigt, dass die Nebenerwerbslandwirtschaft in Südtirol mittlerweile die vorherrschende Betriebsform im Obst- und Weinbau ist.
Die größten Herausforderungen für den Obstbau der Zukunft liegen aus Sicht der Praktiker*innen in der Bewältigung neuer Schädlinge und Krankheiten, den steigenden Produktionskosten sowie dem zunehmenden Preisdruck.
Andererseits gibt es auch vielversprechende Perspektiven: Die Entwicklung neuer Apfelsorten, eine stärkere Unterstützung durch Genossenschaften und die Internationalisierung der Märkte werden als große Chancen gesehen.
Positiv ist auch, dass sowohl die Hofnachfolge als auch der Zugang zu Arbeitskräften in den meisten Fällen gesichert erscheint. Eine zentrale Herausforderung bleibt jedoch der Klimawandel. Technologien wie Elektroantrieb von Traktoren und Agrophotovoltaik werden derzeit noch skeptisch betrachtet und nicht als direkt umsetzbare Lösungen gesehen.
Ein weiterer wichtiger Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg ist die Betriebsgröße.
Abschließend wird das starke Netzwerk in Südtirol hervorgehoben: Organisationen wie der Beratungsring, VOG, VIP, der Südtiroler Bauernbund und das Versuchszentrum Laimburg usw. spielen eine entscheidende Rolle und tragen wesentlich zum Erfolg der Obstwirtschaft bei.