Eine Schule der besonderen Art

Fachoberschule für Landwirtschaft Auer
Schlossweg 10, I-39040 Auer, Tel. 0471 81 05 38
E-Mail: os-ofl.auer@schule.suedtirol.it
PEC: ofl.auer@pec.prov.bz.it

Lernen hat viele Gesichter

Lernen kennt viele Formen und hat viele Gesichter. Fachliches Lernen und fachliche Kompetenz sind wichtige Anliegen des Unterrichts an der Fachoberschule für Landwirtschaft. Da Eigenständigkeit und Verantwortlichkeit der Lernenden Voraussetzungen für nachhaltiges Lernen sind, werden verstärkt Arbeitsformen eingeübt und eingesetzt, die selbstgesteuertes Lernen und Verstehen in den Vordergrund rücken. Im Schulcurriculum sind die angestrebten Fertigkeiten und Kenntnisse im fachlichen und im überfachlichen Bereich verankert,ebenso mögliche Lernwege.
Neben den traditionellen Formen der Wissensvermittlung bietet das Curriculum der Fachoberschule für Landwirtschaft Raum für Formen offenen und eigenverantwortlichen Lernens (Freiarbeit), für praktisches Lernen, Lernen an Fallbeispielen, fächerübergreifendes Lernen oder Projektunterricht: all diese Lern- und Arbeitsformen sind bereits erprobt und bieten auch vielfältige Möglichkeiten sozialen Lernens. Vor allem nehmen sie die zunehmende Reife der Schüler/-innen ernst und ermöglichen ihnen aktive Arbeitsformen und individuell verlaufende Lernprozesse.

Übungen und praktisches Lernen: Alle naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen und technischen Fächer weisen einen Übungsteil auf, der den Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu Sachinhalten über eigenes Tun ermöglicht.
Praktisches und handlungsorientiertes Lernen findet in allen Klassenstufen, in unterschiedlichen Lernsituationen und auf unterschiedlichem Vertiefungsniveau statt:

- Durchführung einfacher und komplexer Tätigkeiten am landwirtschaftlichen Übungshof
- Bearbeitung von Aufgabenstellung im Rahmen von Fachtagen und Projektphasen
- Übungen in den naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen und technischen Fächern
- Durchführung von Analysen in den Laboratorien
- Berechnungen, Analysen, Betriebsbilanzen und Schätzungen im Bereich der Agrarwirtschaft

Fächerübergreifende Lernangebote: Die in der Stundentafel verankerten fächerübergreifenden Lernangebote werden in der 1. und 2. Klasse über das "Eigenverantwortliches Lernen" (EVA) verwirklicht. In den 3. Klassen wird das in der Stundentafel vorgesehene fächerübergreifende Lernangebot in Form von fächerübergreifenden Projekten durchgeführt. Die Projekte erstrecken sich über eine Schulwoche, wobei die für die jeweiligen Projekte vorgesehen Tage über das Schuljahr verteilt sein können. Die Planung der Projekte erfolgt zu Beginn des Schuljahres im Klassenrat, wobei ein Bezug zum jeweiligen Schwerpunkten empfohlen wird. Damit wird die Differenzierung zwischen den drei Schwerpunkten unterstützt und den Interessen der Schüler/innen Rechnung getragen.

Eigenverantwortliches Arbeiten und Lernen (EVA): Diese Arbeits- und Lernform wird im Ersten Biennium umgesetzt. Es handelt  sich hier um ein Lernarrangement, bei dem die Schüler/innen im Ausmaß von drei Wochenstunden an vorbereitetem Material arbeiten. Aus diesem wählen sie je nach Interesse verschiedene Themen und bestimmen Sozialform und Lerntempo selbst. Die anwesenden Lehrpersonen beobachten, beraten und leisten Hilfestellung, falls notwendig. Die hier erzielten Bewertungen fließen in die Note des Fachunterrichts und in die Bewertung der übergreifenden Kompetenzen ein.
Die drei Wochenstunden inkludieren die Fächerübergreifende Stunde (FÜ), die restlichen zwei Stunden werden von verschiedenen Fächern zu je 0,5h eingespeist.

Fachtage: Für umfangreichere Aufgabenstellungen bieten sich halb- oder ganztägige Lernarrangements an. Solche Fachtage, vielfach fächerübergreifend angelegt, bilden vor allem in den naturwissenschaftlichen, landwirtschaftlichen und technischen Fächern einen festen Bestandteil des Unterrichts. Fachtage zu den Themen Wald, Fleischverarbeitung, Grünland, Garten, Brot, Obstverarbeitung, Mikrobiologie, Imkerei, Biotechnologie, Rhetorik, Kommunikation- um nur einige zu nennen-ergänzen den Fachunterricht in den verschiedenen Klassenstufen und werden zu Beginn des Schuljahres geplant.

Lehrausgänge: Das Lernen an außerschulischen Lernorten wird für Schüler/-innen im Schulalltag vor allem bei Lehrausgängen erfahrbar. Sie stellen für eine landwirtschaftliche Fachoberschule einen unverzichtbaren Bestandteil der Unterrichtsarbeit dar. Sie dienen der Veranschaulichung und Vertiefung von Unterrichtsthemen und bieten Einsicht in die Natur und Kultur unseres Landes und benachbarter Regionen. Weiters ermöglichen sie einen Einblick in die Vielfältigkeit unserer Landwirtschaft und zeigen verschiedene Berufsfelder auf.Lehrausgänge gehen also weit über „Besichtigungen“ hinaus und sind integraler Bestandteil des Schulcurriculums und der didaktischen Tätigkeit. Jeder Lehrausgang wird im Unterricht vor- und nachbereitet.
Für die Durchführung der Lehrausgänge stehen öffentliche Verkehrsmittel und der schuleigene Autobus zur Verfügung.