Fachoberschule für Landwirtschaft Auer
Schlossweg 10, I-39040 Auer, Tel. 0471 81 05 38
E-Mail: os-ofl.auer@schule.suedtirol.it
PEC: ofl.auer@pec.prov.bz.it
Ein Spezialitätenkorb mit Rezeptideen aus Ländern quer durch Europa und vieles mehr sind auf der Website des Erasmus+ Projekts „Europe is what it eats“ zu finden. Unsere Schule war Teil des dreijährigen Projekts, das vielen unserer Schüler*innen spannende Reisen in verschiedene Ecken Europas ermöglicht hat. Die teilnehmenden Länder Österreich, Kroatien, Tschechien, Südtirol (Italien) und Deutschland stellten im Zuge der einwöchigen Mobilitäten traditionelle Gerichte, Sehenswürdigkeiten und andere Besonderheiten ihrer Heimat vor. Insgesamt kamen so über 50 Schüler*innen der Fachoberschule für Landwirtschaft in den Genuss des EU-finanzierten Projekts. Sie lernten dabei nicht nur die kulturellen Besonderheiten anderer Länder kennen, sondern schlossen auch enge Freundschaften über die Grenzen hinweg. Das Ziel, jungen Menschen in Europa ein „Wir“-Gefühl zu vermitteln, wurde damit mehr als erreicht.
Wenn du neugierig geworden bist, dann schau doch mal auf die Projekt-Website und mach dir ein Bild von den Erlebnissen unserer Schüler*innen: https://deliciouseu.com/
In der Woche vom 12. bis zum 18. März 2023 ging es für 10 Schüler*innen der Fachoberschule für Landwirtschaft mit dem Zug in den hohen Norden nach Aurich. Nach einer sonntäglichen fast 15-stündigen Anreise wurden wir am Montag mit einem herzlichen „MOIN“ im Europahaus begrüßt. Die Schulführung der BBS1 Aurich begrüßte alle 52 Schüler*innen von den fünf Partnerschulen. Im Anschluss ging es zu einer Besichtigung in das Energie Erlebniszentrum in Aurich, in welchem die Nutzung erneuerbarer Energien in spielerischer Weise erklärt wird. In sehr lustiger Manier erklärte Horst, was es mit der Tide auf sich hat und wie Ebbe und Flut entstehen. Auch die Nutzung der Windkraft, mit den zahlreichen Windrädern, die wir im Laufe des Tages in der malerischen Landschaft beobachten konnten, wurde anhand von Spielstationen beschrieben.
Am Hof Sonnenschein wurden wir von der Familie Poppen und dem Instagram Schwein Bobby mit hofeigenen Grillwürstchen empfangen und der Hof mit biologischer Schweinezucht wurde im Anschluss an das Mittagessen im Geräteschuppen vorgeführt. Bei einer City Rallye durch Aurich lernten sich die teilnehmenden Schüler*innen aus den fünf Ländern besser kennen und im gastronomischen Ausbildungszentrum GAZO ließ man den Abend bei einem gemeinsamen Abendessen und lokalen Spezialitäten ausklingen.
Bei klischeehaftem Schmuddelwetter mit Windspitzen von über 100 km/h und einem Wechsel aus Sonne, Regen, Hagel, Schnee und Graupel ging es am Dienstag, 13.03.23, mit der Fähre von Norddeich auf die Insel Norderney und bei einer windigen Wanderung entlang des Strandes wurden die Schüler*innen zu echten Strandforschern. Strandgut wurde gesammelt und mit den Leuten vom Wattweltenmuseum ausgewertet. Im Norderneyer Brauhaus gab es im Laufe des Tages spannende Erklärungen zur Herstellung von Bier, welches beim gemeinsamen Mittagessen verkostet werden konnte.
Im Besucherzentrum der Meyerwerft in Papenburg staunten die Teilnehmer nicht schlecht, als am Mittwoch, 15.03.2023, auf einer Fläche von ca. 50 ha die südlichste gelegene Werft Deutschlands besucht wurde. Der eindrucksvolle Bau von Kreuzfahrtschiffen in einer der größten überdachten Hallen Europas konnte bestaunt werden. In der Nähe von Emden konnte an diesem Tag auch das Ems-Sperrwerk besichtigt werden und noch imponierender scheint die Schiffsüberführung der Meeresriesen der Meyer Werft entlang der gestauten Ems in Richtung Meer. Das Emssperrwerk schützt zudem, durch beeindruckende Technik das Gebiet vor Hochwasser, welches durch Sturmfluten der Nordsee Überschwemmungen im Innenland verursachen könnte. „Kumm rin un drink een lecker Köppke Tee“ hieß es in der Teestube Eiland in Westgroßefehn, wo gemeinsam die traditionelle ostfriesische Teezeremonie zelebriert wurde. Mit dem ostfriesischen Snirtjebraten durften wir im Lindenhof beim Abendessen eine wahre Spezialität verkosten.
In der familiengeführten Molkerei Rücker wurde die Gruppe am Donnerstag, 16.03.23, um die Molkerei geführt. Täglich werden etwa 900.000 Liter Milch von den umliegenden Höfen zu verschiedenen Käsespezialitäten verarbeitet, welche dann von uns auch im Käsehaus verkostet werden konnten. Am Nachmittag ging es in die Berufsbildende Schule (BBS1) Aurich, wo uns die Schule mit ihren unterschiedlichsten Schwerpunkten und Ausbildungsmöglichkeiten präsentiert wurde. In den schuleigenen Küchen wurden dann in internationalen Kleingruppen 24 typisch ostfriesische Spezialitäten zubereitet. Beim anschließenden gemeinsamen Abendessen in der Schule konnten einige nette Gespräche geführt werden.
Bevor wir am Samstag unsere holprige Heimreise (16 Stunden!) antraten, wurde am Freitag, 17.03.23, an den Ländertischen das Erasmus+ Projekt reflektiert und die begleitenden Lehrpersonen besprachen die kommende Mobilität in Kroatien. Nach einer intensiven Arbeitsphase ging es zum Eekshof von Jan Broers, welcher knapp 600 Milchkühe hält, eine Jungrinderaufzucht betreibt und eine hofeigene Biogasanlage bedient. Mit regem Interesse besichtigten wir das Melkkarussell, die Kälberaufzucht und das riesige Fahrsilo. Gleich nebenan am Gröönlandhof erklärte Max Kühne das Konzept der solidarischen Landwirtschaft (SoLawi) und zeigte seinen Betrieb, durch den 120 Ernteteiler mit saisonalem und regionalem Gemüse versorgt werden können. Am Nachmittag wurde entlang der Straßen das traditionsreiche Spiel „Boßeln“ gespielt, bei dem man eine Kugel mit möglichst wenigen Würfen über eine festgelegte Strecke entlang der Straße stößt. Althergebracht wird im Anschluss an das Spiel Grünkohl mit Pinkelwürsten gegessen, welche für uns in der Gaststätte Meinen zubereitet wurden.
Frei nach dem Motto „Ein Moin sagt mehr als tausend Worte“ blicken alle Teilnehmer*innen auf eine sehr lehrreiche und horizonterweiternde Woche zurück. Es konnten neue und internationale Freundschaften geknüpft werden, es wurde gelacht und sich ausgetauscht. Das kleine Wörtchen „Moin“ zaubert den teilnehmenden Schüler*innen auch jetzt noch ein Lächeln ins Gesicht, denn sie erinnern sich an spannende Eindrücke aus dem wetterlaunischen Ostfriesland.
Rund 70 Schüler*innen aus Österreich, Deutschland, Kroatien, Tschechien und Südtirol waren vom 2. bis 8. Oktober 2022 für eine Woche in Meran zu Gast. Im Rahmen des Erasmus-Projekts „So is(s)t Europa“ brachte die Fachoberschule für Landwirtschaft den Teilnehmern die traditionelle Südtiroler Kulinarik näher. Im Zuge des Projekts lädt jedes Semester eine andere Schule die Teilnehmer*innen für eine Woche zu sich ein und präsentiert dabei regionale Besonderheiten der Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung.
Untergebracht war die große Gruppe in der Jugendherberge in Meran, von wo aus jeden Tag Betriebe der Umgebung besucht wurden. Der erste Tag stand im Zeichen der aktiven Bewegung. So radelte die Gruppe von Mals bis nach Meran und besichtigte unterwegs den Kandlwaalhof in Latsch sowie die Obstgenossenschaft Juval in Kastelbell. Als Mittagessen genossen die Schüler*innen original Vinschgerlen mit Südtiroler Speck und Käse. Abends tischte dann eine Gruppe Bäuerinnen in der Meraner Kellerei verschiedene Knödelvariationen auf.
Dem anstrengenden Tag folgte schließlich ein etwas gemütlicheres Programm im Passeiertal. Dort besichtigte die Erasmus-Gruppe die Fischzucht Schiefer und verkostete deren Produktvielfalt. Nach dem Mittagessen im Sandwirt in St. Leonhard, folgte eine geführte Tour durch die wunderschönen Gärten von Schloss Trautmannsdorf. Ein Highlight der Woche bildete schließlich das Abendessen in der Landeshotelfachschule Kaiserhof, wo von den dortigen Schülern ein mehrgängiges Menü serviert wurde.
Ganz im Zeichen des Klimawandels stand der Mittwoch. Zusammen mit Experten der EURAC machte sich die Gruppe ein Bild vom Zustand des Schnalser Gletschers. Mit der Bergbahn ging es in kurzer Zeit bis auf über 3.200 m Meereshöhe – eine einmalige Grenzerfahrung für einige Teilnehmer*innen. Im Zuge verschiedener Vorträge und Untersuchungen am Gletscher brachten die Klimaforscher der EURAC den Schülern die Auswirkungen der Klimaerwärmung näher. Die Bedeutung des Eises für die Südtiroler Landwirtschaft, erkundeten die Teilnehmer*innen schließlich anhand der Besichtigung verschiedener Bewässerungsmethoden, wozu auch ein Spaziergang entlang eines Waalweges nicht fehlen durfte. Den Abschluss des Tages bildete ein Pflichtprogrammpunkt: das gemeinsame Pizzaessen.
Besonders gesellig und zusammenschweißend für die Gruppe war der darauffolgende Tag an der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer. Nach einer Vorstellung der Schule und des Übungshofes in der Aula Magna, führten unsere Schüler*innen die Gäste durch unsere Gebäude und Übungsflächen. Am Nachmittag stand dann das gemeinsame Kochen in Kleingruppen auf dem Programm. So stellten die Jugendlichen rund 10 verschiedene traditionelle Gerichte her, die von Hauswurst, über Brot bis zu süßen Krapfen reichten. Nach einer gemeinsame Weinverkostung wurden die Speisen dann im Rahmen des Abendessens im Innenhof des Happacherhofes verköstigt.
Bevor die Schüler am Samstag wieder die Heimreise in die verschiedenen Winkel Europas antraten, wurde am Freitag nochmals zusammen gefeiert. Nach der Besichtigung der Feinkäserei Capriz und etwas Freizeit in der Stadt Brixen, spazierte die Gruppe entlang des Kastanienweges zum Haidnerhof an den Hängen von Brixen. Dort überraschten die Wirtsleute mit einem hervorragenden Törggelemenü, das von der Erasmus-Gemeinschaft mit Begeisterung genossen wurde.
Neben den lehrreichen Programmpunkten bildete ein weiterer Schwerpunkt der Projektwoche auch der interkulturelle Austausch und die Sprachbildung. So festigten die Schüler, aufgrund der unterschiedlichen Muttersprache der Teilnehmer, ihre Kenntnisse in Englisch. Zudem knüpften sie viele grenzüberschreitende Freundschaften, durch die sie den Wert der Europäischen Union begreifen konnten. Wie die Vergangenheit bereits gezeigt hat, sind daraus langjährige Verbindungen entstanden, die an Bedeutung für den Erfolg der europäischen Idee nicht zu unterschätzen sind.
AUER/LINZ/TABOR. Die erste Mobilität, die die Länder Österreich und Tschechien umfasste, fand vom 07. bis zum 15. Mai statt. Die OfL Auer nahm an der siebentägigen Reise mit 11 Schülern und zwei begleitenden Lehrpersonen teil. Die restliche Gruppe bestand aus Schülern und Lehrpersonen der Partnerschulen aus Deutschland, Tschechien, Österreich und Kroatien. Insgesamt bildete sich eine Gruppe mit über 70 Personen.
Das Thema des derzeitigen Projektes lautet: „So is(s)t Europa“. Dabei lernen die Schüler, neben der Kultur, auch die kulinarischen Spezialitäten und Essgewohnheiten der unterschiedlichen Länder in ganz Europa kennen und schätzen.
An den ersten drei Tagen der Mobilität wurden landwirtschaftliche Betriebe rund um Linz (Österreich) besichtigt. Dabei stand vor allem die biologische, nachhaltige und regionale Landwirtschaft im Vordergrund. Dies spiegelte sich auch in den regionalen Produkten wieder. Neben einer regionalen Kräuterfarm, wurden auch spezielle Produkte und deren Produktion, wie jene der mühlviertler Salami und des mühlviertler Feuerzeuges (Bio Chili-Sauce) besichtigt. Die selbstgemachten Produkte konnten später verkostet werden.
Die letzten vier Tage der Mobilität verbrachten sie in Tschechien. Das Hauptaugenmerk bildete dabei die Vielfalt der tschechischen Kultur und Landwirtschaft. Neben der Besichtigung der historisch relevanten Stadt „Tabor“ und den dazugehörigen Sehenswürdigkeiten wie dem Schokoladenmuseum und dem Hussiten-Denkmal, wurden auch landwirtschaftliche Betriebe besucht, die sich auf die Fischzucht oder die Kunst des Bierbrauens spezialisierten.
Besichtigt wurden auch die gastgebenden Schulen, HLBLA St. Florian und die Landwirtschaftsschule Tabor, wodurch wir einen Einblick in die Bildungsstruktur Österreichs und Tschechiens erhalten konnten.
Die Schüler nutzten diese wertvolle Erfahrung um neue Kontakte zu knüpfen und sich mit den Jugendlichen der anderen Länder auszutauschen.
Für nächstes Schuljahr stehen weitere Mobilitäten an. Unter anderem werden die ausländischen Schüler Anfang Oktober 2022 Südtirol besuchen und seine Vielfalt kennenlernen.
Eine große Bedeutung wird der Wahrnehmbarkeit des Erasmus+ Projekts an den teilnehmenden Schulen beigemessen. So haben auch unsere Schüler*innen damit begonnen, dieses im Schulgebäude der Fachoberschule für Landwirtschaft auf Plakaten zu präsentieren. Nach tiefgründiger Recherche haben sie mit viel Kreativität die ersten Meter des Erasmus+ „Walls“ gestaltet. Neben der allgemeinen Vorstellung des Projekts haben sie sich auch schon ausführlich über das Ziel der ersten einwöchigen Mobilität im Mai 2022 informiert: Österreich und Tschechien.
Anfang Dezember 2021 hat die Fachoberschule für Landwirtschaft den Südtiroler Abgeordneter des Europäischen Parlaments in Brüssel, Herbert Dorfmann, willkommen geheißen. Im Rahmen des Erasmus+ Projekts „So is(s)t Europa“ referierte er über die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP). Neben der Erasmus+ Projektgruppe nahmen auch alle Schüler*innen der 5. Klassen an der Veranstaltung teil, in der sie über die Struktur der GAP und deren Bedeutung für die Südtiroler Landwirtschaft informiert wurden.
Bereits zum dritten Mal ist die Fachoberschule für Landwirtschaft Teil eines europaweiten Schüleraustausch-Programms. Mit einjähriger Verzögerung aufgrund der Corona-Pandemie ist die neue Periode des ErasmusPlus-Projekts unter dem Titel „So is(s)t Europa“ nun endlich gestartet. Teilnehmen werden unsere Partnerschulen aus Österreich (St.Florian/Oberösterreich), Deutschland (Aurich/Ostfriesland), Kroatien (Porec/Istrien) und Tschechien (Tabor/Südböhmen).
Unter der Leitung der HLBLA St. Florian hat das bis November 2023 laufende Projekt mit einem dreitägigen Treffen der projektbeteiligten Lehrerinnen und Lehrer begonnen. Dabei wurden alle organisatorischen Rahmenbedingungen zum Erreichen der Projektziele und zur Vorbereitung der Schüler-Lehrer-Treffen in den verschiedenen Ländern festgelegt. Im Zuge dieser einwöchigen Reisen werden wieder viele Schülerinnen und Schüler Europas zusammentreffen und gemeinsam am Projektthema arbeiten. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der EU.
Die beteiligten Jugendlichen sollen im Rahmen des Erasmus-Plus-Austausches die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung regionaler Lebensmittel in den jeweiligen Partnerländern kennenlernen. Außerdem erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche innovativen Möglichkeiten es im Lebensmittelbereich gibt, um Betriebe in ländlichen Regionen zu stärken.
Nicht zu kurz kommen soll natürlich auch der interkulturelle Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der verschiedenen Nationen. So soll durch das Kennenlernen unterschiedlicher Traditionen auch das gegenseitige Verständnis und der Zusammenhalt von jungen Menschen in der EU wachsen.
An der Fachoberschule für Landwirtschaft dürfen sich alle Schülerinnen und Schüler der 3. Klassen von den Fachrichtungen „Landwirtschaft und Umwelt“ sowie „Produktion und Verarbeitung“ für eine Teilnahme am Projekt bewerben. Je 10-12 Jugendliche werden dann für jede Reise ausgewählt. Begleitet werden sie von Lehrpersonen des Projektteams, das sich aus Prof. Claudia v. Lutterotti, Irene Rainer, Martin Nock, Verena Mayr, Winfried Pezzei, Maria Roner und Alex Niedermayr zusammensetzt.