Eine Schule der besonderen Art

Fachoberschule für Landwirtschaft Auer
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Alm- und Bergwiesenpflege FRAULALM 2022

Die dritten Klassen der Fachrichtung Landwirtschaft und Umwelt (LU) der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer führten Ende April und Anfang Mai 2022 mit den Fachlehrern für Nutztierhaltung Almpflegemaßnahmen auf der Fraulalm durch. Die Fraulalm liegt in wunderbarer Lage inmitten der Lärchenwiesen des Naturparks Trudner Horn im Gemeindegebiet von Altrei, auf ca. 1200 m ü.d.M..
Damit die dortigen Weideflächen nicht zuwachsen und die Kühe über den Sommer genug Futter zur Verfügung haben, müssen Büsche, Unkraut und Steine immer wieder aus den Flächen gebracht werden. Doch nicht nur die Kühe profitieren von den Almpflegemaßmahmen, sondern auch Enzian- und Orchideenarten oder verschiedene Insektenarten werden dadurch gefördert.

Vorrangig wurden die Flächen entbuscht, entsteint und die „abgestorbenen“ Äste und Zweige wurden von den Weideflächen entfernt und auf Haufen „zusammengerechnet“.
Dadurch werden folgende Ziele erreicht: Weidefläche wird erhalten und wertvolle alpine Kulturlandschaft bleibt erhalten, die vielen typischen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dient.

Was haben wir genau gemacht?

Im Team wird eine Fläche „geschwendet“, d.h. dass Grünerlen, Latschen oder andere Sträucher mit der Astschere entfernt werden. Danach geht’s zum „Raumen“: Die abgeschnittenen Äste und Bäumchen, die am Boden liegen, werden in so genannte "Raumhaufen" zusammengetragen.

Das 'Schwenden'
Die größte Bedrohung der Bergwiesen und Almen sind einwachsende Fichten, Latschenkiefern und Grünerlen. ‚Schwenden‘ wird jene Tätigkeit genannt, die  auf Almflächen und Bergwiesen ausgeführt werden um die Weideflächen von einwachsenden Sträuchern zu befreien.

Lärchenwälder aufräumen
Ein unverkennbares Symbol dieser Alm sind die ausgedehnten Lärchenwälder. Lärchen haben eine Eigenschaft, die Bergbauern immer schon geschätzt haben: Sie lassen soviel Sonnenlicht bis zum Boden durch, sodass Pflanzen unter den Baumkronen gedeihen können. Deshalb ist hier - im Gegensatz zu reinen Fichtenwäldern - Weidewirtschaft möglich. Hier gilt aber: Wo Licht ist, ist auch Schatten.

Viele Lärchenäste brechen im Winter unter der Schneelast ab und fallen zu Boden. Nun muss man noch wissen, dass Kühe kein Gras fressen, das mit Holzstücken durchsetzt ist. Die logische Konsequenz hat hierzulande einen Namen: ‚ramen‘, also‚aufräumen‘ oder ‚zusammenräumen’. Und das erfolgt im Spätfrühling, wenn der Schnee weg und das Gras noch jung ist.

Es war für alle Beteiligten eine wertvolle Erfahrung !