Eine Schule der besonderen Art

Fachoberschule für Landwirtschaft Auer
Schlossweg 10, I-39040 Auer, Tel. 0471 81 05 38
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Eine Schule feiert – Erntedank an der Fachoberschule für Landwirtschaft

Endlich! Nach 2 Jahren pandemiebedingter Zwangspause konnten die Schüler*innen der Fachoberschule für Landwirtschaft in Auer am Freitag, den 28.Oktober wieder in gewohnt festlicher Weise ihr Erntedankfest ausrichten. Als Schule ist es wichtig, auch Momente des gemeinsamen Feierns in den Schulalltag zu integrieren und das Kulturbewusstsein der Jugendlichen zu fördern. Bereits zum 20. Mal gab es das Erntedankfest heuer am Happacherhof, der zentralen Lernwerkstatt des praktischen Unterrichts. Es gilt neben dem Schulball als eine der schönsten Feiern im 5-jährigen Schulcurriculum.

Dabei werden exklusiv für die 2. Klassen der Stundenplan und die Klassenverbände aufgehoben und die Schüler*innen können sich je nach Vorliebe, Interesse und oft ungeahnten Fähigkeiten und Talenten verschiedenen Gruppen zuordnen. Und es ist immer wieder erstaunlich, wie es an einem Vormittag gelingt, den wunderschönen Innenhof in ein kleines lebhaftes Dorf geschäftiger, begeisterter und konzentrierter Jugendlicher zu verwandeln. So wie verschiedene Vereine mit der Unterstützung der Bewohner ein Dorffest organisieren, so braucht es auch hier bereitwillige Freiwillige, allen voran die Lehrpersonen, die die Idee mittragen, im Hintergrund organisieren, unterstützend und hilfreich zur Seite stehen und die Schüler*innen am Vormittag bei den Vorbereitungen begleiten.

Die schwungvoll melodischen Einlagen der Schulkapelle zum Auftakt und beim anschließenden Wortgottesdienst unter der bewährten Leitung von Stefano Manca schafften eine einmalige Atmosphäre. Der Dekan von Klausen, Hochwürden Georg Martin, hat das Fest unter das Motto Dankbarkeit und Zufriedenheit gestellt. Die Samenkörner des kleinen, alltäglichen Glückes über die kleinen Dinge ausgestreut und die Schüler*innen an deren Einmaligkeit und ihren unschätzbaren Wert erinnert.

Die Verantwortung der Landwirtschaft in der Gesellschaft, der Respekt vor Natur und Umwelt, der Schutz vor Ausbeutung und die Bereitschaft zum Teilen waren die Anliegen der Schüler*innen bei den bildhaft vorgetragenen Fürbitten. Damit verbunden war der Aufruf, für die Caritas und ihr Projekt „Hunger macht keine Ferien“ zu spenden, wobei die Summe von 1326,50 Euro gesammelt werden konnte.

Der Direktor der Oberschule, Christian Gallmetzer, brachte seine große Freude und Wertschätzung zum Ausdruck und erinnerte daran, dass im Wort "Erntedank" der große Dank für die gute Ernte, etymologisch aber auch der in der Schule wichtige Wortstamm „denken“ enthalten ist - das Denken und das Nachdenken. Er dankte schließlich der ganzen Schulgemeinschaft für ihren Einsatz und lud zum Schluss alle Anwesenden zum Feiern ein.

Die liebevoll dekorierten Tische wurden mit den selbst zubereiteten, kulinarischen Köstlichkeiten gedeckt. Mit duftenden Kräuterprodukten, Brot aus dem Holzofen, würzigen Käsespezialitäten aus der hofeigenen Milch, verschiedene Knödelvariationen, selbstgemachten Hauswürsten bis hin zu verlockenden Kastanien-Kreationen, köstlichen Krapfen oder saftigem Apfelstrudel wurden die geladenen Gäste von den Schüler*innen verwöhnt. Stilvoll servierten sie außerdem frischen Apfelsaft oder ein edles Glas Wein aus der hofeigenen Kellerei.

Als Rahmenprogramm wurde der landwirtschaftliche Betrieb vorgestellt und bei Führungen ein Einblick in die Einrichtungen des Happacherhofes gegeben.

Es war ein harmonisches Fest voller Farben, Düfte, Klänge, Eindrücke und Stimmungen, einer von Dankbarkeit und Zufriedenheit erfüllten und inspirierten Jugend, die eine traditionsverbundene gediegene Festkultur schätzt und pflegt. Es war eine friedliche Demonstration gelebter schulischer Gemeinschaft, getragen von der tiefen Wertschätzung der Gäste und aller Beteiligten, ein Friday for Future der besonderen Art!

Text: Angelika Mair, Fachgruppe Landwirtschaftliches Praktikum an der OfL

Fotos: Martina Comper und Markus Masetti